GGEW Spende
„Ein Kristallisationspunkt“
Gemeinsame Sache: Verteter des WSV und des Kanu-Clubs nehmen die Spende entgegen.
Foto: AfP Asel
KANUAKADEMIE Teilzeitinternat wird von GGEW AG mit 6 000 Euro unterstützt
LAMPERTHEIM - (mpr). Nur in einem Punkt herrscht eine kleine Prise Unstimmigkeit. „WSV“, sagt Heiko Kiebel entschieden, als es um den Heimatverein der so erfolgreichen Kanutin Nicole Reinhardt geht. „Aber gelernt hat sie bei uns“, kontert Rolf Borkenhagen. Doch das Mitglied des Wassersportvereins sowie der Zweite Vorsitzende des Kanu-Clubs Lampertheim werden sich schnell einig: Auch die ehemalige Olympiasiegerin kann als ein Kind der guten Zusammenarbeit betrachtet werden. So wie die Kanuakademie, die seit September 2014 von den beiden am Altrhein gelegenen Vereinen betreut wird. „Beide sind hervorragend“, findet auch Dr. Peter Müller von der GGEW AG. Am Montag besuchte der Vorstand des Energiedienstleiters gemeinsam mit der Bereichsleiterin Susanne Schäfer die Akademie, um sie mit einer Spende in Höhe von 6 000 Euro zu unterstützen.
Kalt ist es an diesem Nachmittag, kleine Eisschollen schwimmen auf dem Altrhein, der GGEW-Vorstand ist in einen dicken, hellbraunen Schal gepackt. Nicht daran zu denken, sich dem ruhigen Gewässer weiter zu nähern als notwendig. Wie gut das Teilzeitinternat funktioniert, erfährt Dr. Müller auch so. Von Kiebel und Borkenhagen ohnehin, aber auch von Bernd Brechenser, dem Vorsitzenden der Kanuakademie sowie von Erika Gabler, der Vorsitzenden des WSV. Vor allem von der Idee, den Leistungssport zu fördern, ohne dabei die Schule zu vernachlässigen, zeigt sich Dr. Müller bei seinem Besuch begeistert. „Das ist ein Kristallisationspunkt der Region“, findet der Vorstand. Und er betont: „Neben der sozialen und kulturellen Förderung darf man auch den Sport nicht vergessen.“ Aus diesem Grund habe sich die GGEW AG dazu entschieden, das Teilzeitinternat mit einer höheren Summe zu fördern.
- PADDELN
Am Samstag, 21. Februar, veranstaltet die Akademie von 16 bis 18 Uhr eine Paddelaktion für Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren im Hallenbad der Biedensand Bäder.
Zwölf junge Teilnehmer zählt die Kanuakademie mittlerweile. Einer von ihnen, der achtjährige David, ist von Anfang an dabei. Neugierig nähert er sich am Montag der Besuchergruppe. „Wart ihr heute auch im Wasser?“, erkundigt sich Suanne Schäfer. „Ja, eine halbe Stunde“, antwortet der Junge. „Cool“, so die Bereichsleiterin nickend. Stets sei die GGEW AG auf der Suche nach ungewöhnlichen Projekten mit Vorzeigecharakter. „Hier wird ein neues Thema eröffnet“, zeigt auch sie sich von der Verknüpfung von Sport, Schule und Freizeit überzeugt. Geht es nach WSV-Mitglied Heiko Kiebel, wird die Akademie weiter wachsen. 20 bis 25 Nachwuchstalente möchte man noch in diesem Jahr betreuen. Im Vordergrund steht der sportliche Ansporn. „Wir möchten Kinder in Bewegung bringen. Bei uns können sie einen halben Tag ohne Rechner und Handy auskommen“, betont er. Als Hauptkostenpunkte für das Teilzeitinternat seien die Verpflegung sowie die Betreuung aufzuzählen. Insgesamt acht Trainer und Hausaufgabencoaches sind unter der Woche stündlich bis halbtags engagiert. „Das ist eine Leistung, die nicht nur ehrenamtlich honoriert werden darf“, findet Kiebel. Da kommt die Spende des Energieanbieters gerade recht. Zumal man in diesem Jahr Rennboote für Kinder erwerben möchte, um weitere Anreize für den Kanusport zu schaffen. Und vielleicht kommt ja in Zukunft tatsächlich der eine oder andere Olympiasieger aus der Kanuakademie hervor – ungeachtet des Trikots, das er trägt. „Wir unterstützten uns damit gegenseitig. Ein Verein kann so ein Projekt gar nicht alleine tragen“, so Gabler abschließend.
Lampertheimer Zeitung vom 18.02.2015